5 Tipps zum Fertighausbau

Traditionelle Bauherren mögen meinen „Fertighäuser sind neumodischer Schnickschnack!“, dabei sollen die anfänglich als Wolgasthäuser bezeichneten Holzhäuser mit Fertigbauweise bereits Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sein. Die aus Komponenten gefertigten Häuser wurden im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und fanden in den 70er Jahren ihre Blütezeit. Heutzutage versprechen viele Anbieter, wie hier zu finden, individuell und im Sinne des Käufers bauen zu können. Fünf Tipps und Wissenswertes für den Fertighaus-Bauherren von Morgen.

Auf eine vollständige Finanzierung achten

Mittlerweile gibt es etliche Anbieter für den Bau von Fertighäusern. In Musterparks oder Hochglanzkatalogen stellen Firmen ihre Produktpalette bereitwillig zur Schau. Wer sich für ein Traumhaus aus vorgefertigten Bauteilen entschieden hat, sollte bei den augenscheinlich günstigen Preisen Vorsicht walten lassen. Oftmals muss hier das Kleingedruckte gelesen werden, sind die genannte Preise keineswegs Endpreise, sondern zumeist nur Grundpreise, die erheblich steigen können.

Fertighäuser Tipps für Bauherren
Fertighaus in Altefähr. Foto von Carl-Ernst Stahnke / pixelio.de

Individuelle Bauwünsche müssen entsprechend honoriert werden, Grundstücks- und Erschließungskosten dürfen in der eigenen Kalkulation nicht fehlen. Der Käufer muss darauf achten, welche Vorleistungen von der Baufirma übernommen werden, wer beispielsweise die Hausanschlusskosten für Wasser, Strom etc. übernimmt. Leider ist es dabei schon zu oft zu Missverständnissen gekommen, und der Hauseigentümer sieht sich nicht kalkulierten Kosten gegenüber.

Musterhauszentren oder Messen besuchen

Wer mit einem Fertighaus liebäugelt, der sollte sich vorab in einem Musterhauszentrum oder auf einer Fachmesse einen ersten Eindruck verschaffen und Fragen stellen. Hierbei ergibt sich die Gelegenheit, die Produktpalette besser zu durchleuchten und das Gewünschte auf Herz und Nieren zu testen. Außerdem hat man die Möglichkeit, Preise und Hersteller zu vergleichen und sich unverbindliche Angebote zu besorgen.

Wer womöglich bereits durch einen Architekten erste Grundrisse und Skizzen besitzt, kann diese direkt auf ihre Umsetzung bei den verschiedenen Unternehmen testen und gegebenenfalls Änderungen mit aufnehmen. Gelegentlich bieten die Baufirmen auch selber an, mit den Interessenten erste Entwürfe zu erstellen und zu planen.

Hausbau - Grundriss
Vor dem eigentlichen Hausbau sollte ein ausführlicher Grundrisse angefertigt werden. Foto von Andreas Morlok / pixelio.de

Mögliches Rücktrittsrecht vereinbaren

Käufer sollten darauf achten, ob Hersteller für die kalkulierten Preise eine Preisgarantie gewährleisten. Zwar ist ein Kündigungsrecht für Mehrkosten nur sehr begrenzt möglich, aber manche Firmen bieten Preisgrenzen über eine bestimme Laufzeit hin an. Wenn dies der Fall sein sollte, vergewissert man sich am besten, dass diese bis zur Abnahme, wenigstens aber 15 Monate beträgt.

Den Innenausbau rechtzeitig planen

Fertighäuser werden in der Regel im Rohzustand übergeben. Das heißt, dass Bodenbelege, Malerarbeiten oder Sanitäreinrichtungen nicht im Preis enthalten sind. Selbstverständlich können diese Leistungen auch von den Baufirmen übernommen werden, sind dafür aber meistens teurer als im Marktvergleich. Der Vorteil liegt natürlich darin, dass der eine Ansprechpartner bestehen bleibt und dieser die Garantie dafür übernimmt.

Ansonsten ist es ratsam, vorher Dienstleister zu sondieren sowie zu vergleichen und möglicherweise mehrere Handwerker zu beschäftigen. Wer handwerklich begabt oder im sozialen Umfeld fähige Bekannte besitzt könnte auch einige Eigenleistungen durchführen. Maler- oder Tapezierarbeiten sind mit einigen Helfern relativ schnell und zufriedenstellend fertig zu stellen, wohingegen Sanitär und Haustechnik besser vom Profi übernommen werden – das schont Zeit und Nerven.

Holzbauweise für optimale Wärmedämmerung in Betracht ziehen

Wer energieeffizient bauen möchte, sollte sich mit der Holztafelbauweise auseinander setzen. Bei dieser Fachwerkkonstruktion sind die Zwischenräume mit schall- und wärmedämmende Materialien ausgefüllt, was bei der konventionellen Massivbauweise nicht so umsetzbar ist. Außerdem stellt die witterungsunabhängige Bauart der Fertighaus-Bauteile in Produktionswerkstätten einen weiteren Vorteil bei der Materialverarbeitung. Generell ist neben der schnellen Bauzeit und den halbwegs fixen Kosten die Umsetzung von energieeffizienten Hausbauten ein wesentliches Argument für die Fertigbauweise.

Youtube-Video: Holz-Massivhaus, Niedrigeneergie

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass vom ursprünglichen Stangencharakter der Fertighäuser aus dem Katalog heutzutage immer weniger übrig geblieben ist. Im Laufe der Zeit hat sich die Branche soweit entwickelt, sodass den individuellen Wünschen der Kunden fast nichts mehr im Wege steht. Langfristig zeichnet es sich ab, dass das Konzept, der in Hallen vorgefertigten Einzelteile, die nach Belieben gestaltet und verändert werden können, flächendeckend durchsetzt.

Zu beachten ist jedoch, dass auch ein Fertighaus kein Selbstläufer ist. Bauherren sind gut beraten, wenn sie sich über die einzelnen Bauphasen informieren, die Bauplanung abseits des Rohbaus frühzeitig planen und vor allem die entstehenden Nebenkosten in der Finanzierung berücksichtigen.

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