Vogelhaus selber bauen oder kaufen?

In der jährlich anstehenden kühleren Herbst- und Winterzeit benötigen viele Vögel die menschliche Hilfe, um eine geeignete Unterkunft oder ausreichend Futter zu finden. Ein Vogelhaus oder ein Vogelfutterhaus bieten Schutz und die Möglichkeit für die Tiere, gerade bei geschlossener Schneedecke und Frosttagen ausreichend Futter zu bekommen. Davon abgesehen ist ein Vogelhäuschen oder ein Vogelfutterhaus im eigenen Garten ein schöner Anblick. Vor allem dann, wenn sich eine ganze Schar kleiner Piepmätze um das Vogelhäuschen herum versammelt. Dabei kann das Vogelfutterhaus auch so aufgestellt werden, das es vom Fenster oder dem Wintergarten aus beobachtet werden kann.

Vogelhäuschen im Winter
Vogelhaus selber bauen oder kaufen? Foto von Sascha Kohlmann unter der CC BY-SA 2.0 Lizenz

selbstgebautes Vogelhaus
Schwarzwald-Vogelhaus. Foto von Nico Kaiser unter der CC BY-2.0 Lizenz

Vogelvilla selber bauen oder Vogelhaus kaufen?

Über diese Frage entscheidet im Grunde nur die Freude am Heimwerken. Natürlich fehlt oft einfach die Zeit, da ist die Entscheidung ein Vogelhaus zu kaufen die praktischere Lösung. Es könnte aber ebenso ein Vogelhaus-Bausatz sein. Der erfordert aufgrund der vorgefertigten Teile weniger Zeitaufwand und bietet gleichzeitig alles, was zum Bau der Vogelvilla notwendig ist, gleich mit. Inklusive Bauanleitung. Wer lieber frei gestalten möchte, sich aber nicht ganz sicher ist, was beim Bau eines Vogelhäuschen berücksichtigt werden muss, kann sich ganz einfach eine Bauanleitung im Internet suchen oder in Buchgeschäften im Bereich Heimwerken und Hobby erwerben.


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Was wird benötigt, um eine Vogelvilla zu bauen?

Für den Vogelhaus-Bausatz werden in der Regel nur einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher und Holzleim benötigt. Je nach Umfang des Vogelhaus-Bausatzes und dem Ort, an dem das fertige Vogelhaus aufgestellt oder aufgehängt wird, kann es notwendig sein, weitere Materialien einzukaufen. So etwa ein tiefenimprägnierter Pfahl mit etwa 2 Metern länge, der im Garten etwa einen halben Meter tief eingegraben wird. Hierbei sollte nicht vergessen werden, den Pfahl mit einem Blech zu verkleiden, da sich sonst Katzen aus der Nachbarschaft auf die Jagd machen. Das glatte Blech verhindert, das die Katzen am Stamm hoch klettern. Zudem hält es Schädlinge wie Mäuse ab, die durchaus auch mal Vogelfutter als Nahrung bevorzugen.




Das Vogelhaus selber bauen ohne Bausatz bedeutet, ein etwas umfangreicheres Werkzeugarsenal nutzen zu müssen. Zumindest sollte eine gute Stichsäge vorhanden sein sowie Schraubendreher, eine Bohrmaschine und Holzbohrer. Holzleim und Holzschrauben runden das Ganze werkzeugtechnisch ab. Das Material, das beim Vogelhaus selber bauen zur Anwendung kommt, sollte immer nach dem Gesichtspunkt ausgesucht werden, dass es starker Witterung ausgesetzt ist. Am preiswertesten und dabei sehr widerstandsfähig hat sich hier Leimholz oder auch Vollholz bewährt. Leimholz für die Wand- und Dachkonstruktion des Vogelhäuschens bietet sogar noch den Vorteil gegenüber Vollholz, dass es sich bei häufigen Temperaturwechseln nicht verzieht. Der Schutz vor Feuchtigkeit erfolgt über eine entsprechende Bedachung, sodass auch keine Farben verwendet werden müssen oder wenn, dann nur Farben auf wasserlöslicher Basis, um Lösungsmittel im Holz zu vermeiden.

Die Vogelvilla für kleine Besucher

Vogelvilla in Heinfels
Vogelvilla. Foto von Brigitte unter der CC BY-SA 2.0 Lizenz

Ein Vogelhaus im eigenen Garten dient üblicherweise eher kleineren Vogelarten wie Spatzen als Vogelfutterhaus. Dementsprechend muss das Vogelhaus so konstruiert sein, das die größere Konkurrenz abgehalten wird. Speziell in Innenstädten sind dies hauptsächlich Tauben. Darum sollte die Dachkonstruktion so gewählt werden, dass sie relativ weit über den sonst offenen Futterbereich hinausragt.

Zudem sorgt ein etwas spitzere Dachwinkel dafür, das die Futterstelle selbst nur von kleineren Vögeln angeflogen werden kann. In der Konstruktion ist hierbei ein Satteldach die am besten geeignete Form. Ein Stück Teerpappe genügt vollkommen, um das darunter liegende Holz gegen Feuchtigkeit zu schützen. Wer sich darum sorgt, dass auch größere Vögel wie Stare oder Tauben nicht genug Futter bekommen, darf nicht vergessen, dass alle Vögel bei der Futtersuche scharren. Dieses Scharren befördert einen Teil des Vogelfutters nach draußen auf den Boden, wo es meist sofort dankbare Abnehmer findet.

Reinigung und Auffüllen eines Vogelhauses

Beim Bau eines Vogelhauses sollte nicht vergessen werden, dass dieses regelmäßig gereinigt und wieder mit Vogelfutter befüllt werden muss, wenn denn die kleinen, fliegenden Nachbarn regelmäßig zu Besuch komme sollen. Am sinnvollsten ist es, das bereits erwähnte Satteldach am Dachfirst mit Scharnieren zu versehen, sodass sich eine der beiden Dachseiten öffnen lässt. Die über den Scharnieren liegende Teerpappe ist flexibel genug, um die Bewegungen ohne Schaden mitzumachen. Ein Problem zeigt sich beim Vogelhaus selber bauen erst später. Der Kot und der Urin von Vögeln ist sehr stark ätzend und die Hinterlassenschaften dringen in das Holz ein und zersetzen es relativ schnell.

Ein Piepmatz? Foto von Radka Schöne  / pixelio.de
Ein Piepmatz? Foto von Radka Schöne / pixelio.de

Dabei muss zwischen einem Vogelhaus zum Brüten und einem Vogelhaus zum Füttern unterschieden werden. Der Brutplatz wird von den Vögeln in der Regel sauber gehalten. Bei der Aufnahme von Futter sieht dies anders aus. Darum sollte der Boden eines Vogelhauses, der üblicherweise als Streuplatz für das Vogelfutter dient, möglichst resistent gegen aggressive Stoffe sein. Entsprechende Farben besitzen oft Lösungsmittel und werden durch das Kratzen und Scharren der Vögel schnell abgetragen. Besser ist ein Keramikboden, etwa ein paar übrig gebliebene Fliesen von der Bad- oder Küchenrenovierung.

Fazit
Für einen Heimwerker ist es mit Sicherheit ein schöner und vor allem befriedigender Spaß, ein Vogelhaus selber zu bauen. Wer sich nicht so tief in die Materie hinein bewegen möchte, kann sich ein Vogelhaus kaufen* und bereitet somit sich und der Vogelschar gerade in der kalten Jahreszeit eine große Freude.

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3 Gedanken zu „Vogelhaus selber bauen oder kaufen?“

  1. Hübsche Häuschen!:-)
    Und mir gefällt, dass auf das Thema Kot und Reinigung eingegangen wird.
    Der Tipp mit der Fliese ist super!:-)
    Um uns die Reinigung zu erleichtern, haben wir unsere Futterhäuschen auch umgebaut:
    die Bodenplatte wurde mit Scharnieren befestigt, so dass man diese jederzeit ganz leicht nach unten klappen kann. Futterreste, Kot usw. können so leicht entfernt werden. Zudem kann Wasser durch die schmalen Schlitze leicht ablaufen, falls nötig.
    Wir haben deshalb auch nur Futterhäuschen zum Aufhängen.

  2. Die Vogelhäuser sind ein echter Blickmagnet!
    Ob asiatisch, Burg oder „rustikal“, es sind tolle Ideen!:-D
    Auch die vielen Tipps sind super!
    Zum Beispiel eine Fliese als Bodenplatte zu verwenden,
    darauf muss man erst mal kommen.
    Beide Daumen hoch!:-)

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