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Gibt es noch Platz für den Teppich?
Der Teppichboden verliert immer mehr an Popularität. Ein Trend der kaum umkehrbar zu sein scheint. Gibt es noch einen Platz für den kuscheligen Bodenbelag oder sind seine Tage gezählt? Ganz persönlich bin ich kein großer Freund des verlegten Teppichbodens. Aber dieser ist schließlich nur eine Form des Bodenbelags und es gibt andere Teppichalternativen. Welche Optionen haben wir, wann macht ein Teppich Sinn und wo ist er der König?
Als Bodenbelag hat der Teppich viele Nachteile
Widmen wir uns als aller erstes dem großen Manko des Teppichbodens: Mehraufwand. Dabei meine ich nicht das Verlegen, dieses ist in aller Regel deutlich einfacher als bei Laminaten oder Parkett. Ein Teppichboden hat gewissermaßen den Vorteil, dass er mehr Staub binden kann als eine glatte Oberfläche, aber er muss auch intensiver gereinigt werden, damit er vom Staubfänger nicht zum Staubverteiler mutiert.
Viele mehr oder weniger seriöse Staubsaugerunternehmen lieben Teppiche, weil sie dann ihre überteuerten Staubsauger besser verkaufen können. Denn um einen Teppich möglichst gut sauber zu bekommen, bedarf es mechanischer Arbeit, die bloße Ansaugkraft des Staubsaugers reicht nicht wirklich. Um seinen Boden vernünftig zu reinigen, ist ein Aufsatz mit mechanischer Bürste quasi unerlässlich.
Doch selbst mit solch einem Aufsatz ist das Problem der Flecken durch Flüssigkeiten oder Öle nicht in den Griff zu bekommen. Nun wäre ein Nassstaubsauger in Kombination mit einer brauchbaren Reinigungslösung eine gute Wahl. Mist, wir wollten über Teppiche reden aber versinken in potentiellen Investitionen für Reinigungsgeräte.
Eine Kunst im Leben ist es, einen Nachteil so einzusetzen, dass er ein Vorteil wird. Genau dies können wir auch mit dem Teppich machen.
Kein Bodenbelag ist als Schmutzfänger besser als der Teppich
Das bisherige Hauptproblem beim Teppich ist der ungleich hohe Reinigungsaufwand. Warum ist das so? Weil der Teppich mehr Schmutz bindet als eine glatte Oberfläche. Das ist bereits dahingehend logisch, da ein Teppich mit seinen Fasern eine viel größere Oberfläche bietet als beispielsweise ein Laminatboden.
Besser als jede Gummimatte ist und bleibt ein Teppichbelag als Schmutzfänger. Wie wir es auch drehen und wenden, solange wir nicht über rotierende, in den Boden eingelassene Bürsten reden, ist der Teppich als Schmutzfänger die beste Wahl.
Alle Nachteile des Teppichs, wenn wir ihn als ganzflächigen Bodenbelag betrachten, verschwinden bei dieser Anwendung. Die Übertragung des Schmutzes von den Schuhen auf den Teppich ist hier unser erwünschtes Ziel, welches wir durch das Verwenden bestimmter Beläge noch weiter verbessern können. Auch die Problematik der Reinigung dieses Teppichs ist geringer, denn er ist klein und transportabel.
Diese Schmutzfangmatten haben nicht nur eine Oberfläche, die sehr gut geeignet ist, den Schmutz vom Schuhwerk abzutragen, sie haben auf der Rückseite auch eine Gummierung, damit der Schmutzfänger nicht quer durch die Wohnung geschoben wird. Während ich für meinen Teppichboden einen brauchbaren Staubsauger besitzen muss, um diesen adäquat zu reinigen, kann ich die Schmutzfangmatte mit nach draußen nehmen und mit einem altmodischen Teppichklopfer bearbeiten. Zur Not kann ich das Stück auch mit Wucht gegen einen Baum knattern.
Die notwendige Reinigung ist aufgrund der viel geringeren Fläche wesentlich einfacher durchzuführen. Der hier gebundene Schmutz schützt damit auch die gesamte Wohnung, da eine Verteilung schwerer ist. Gibt es in der Wohnung eine Strecke, die eigentlich immer mit Schuhen durchlaufen wird, eignen sich hierfür auch Teppichläufer, um den Schmutz zu binden. Je länger dieser Läufer, desto problematischer jedoch auch die Reinigung. Wir laufen hier wieder in das alte Problem.
Teppiche sind sehr arbeitsintensiv und besonders Menschen mit Hausstauballergien hassen diese Oberfläche. Doch als Schmutzfänger vor der eigenen Wohnung oder auch in der Küche, ist ein kleiner flexibler Teppichbelag eine ausgezeichnete Wahl.
Beitragsbild: drvce1/Pixabay