Der alte Satz: „Wir haben ein Haus gebaut“ ist in aller Regel nur ein Euphemismus, der eigentlich sagen möchte: „Wir haben andere Menschen dafür bezahlt, uns unser Haus zu bauen“. Zwar ist es heutzutage in Deutschland wahr, dass quasi niemand sein Haus alleine baut, wie es die Amish in Amerika zu tun pflegen, aber man muss auch nicht die ganze Arbeit abgeben.
Warum es sinnvoll sein kann, zumindest Teile der Arbeiten selbst zu übernehmen und was es mit den sogenannten Ausbauhäusern auf sich hat, wollen wir uns heute gemeinsam ansehen.
Inhaltsübersicht
Was ist ein Ausbauhaus?
Ein Ausbauhaus ist ein Fertighaus, das nur zum Teil fertig ist. Es wird nicht vollkommen Schlüsselfertig übergeben. Einige Arbeiten gibt es noch zu tun, aber der Grundzustand ist bereits hergestellt. Anders als einen Bausatz, den man selbst irgendwie zusammenschustern muss, bekommen wir beim Ausbauhaus einen fertigen Rohbau zur Verfügung gestellt und komplettieren den Innenausbau selbst.
Beispielsweise das Bodenverlegen ist mit den heutigen Laminatsystemen sehr einfach und auch das Verputzen der Wand bekommt man mit etwas Übung recht gut hin. Diese Tätigkeiten kann fast jeder problemlos selbst übernehmen, das Gießen eines Fundaments oder das Mauern gestaltet sich da schon schwieriger.
Grundsätzlich sind diese Häuser relativ frei gestaltbar. Denn anders als bei Baukastensystemen, können wir selbst entscheiden, wie unser Haus auszusehen hat. Wir übernehmen in der Regel auch nur Arbeiten, die sinnvoll sind, worunter auch die elektrische Installation fällt. Sofern wir das wünschen, wohlgemerkt. Alternativ können wir die Elektroinstallationen vom Fertighaushersteller einbauen lassen.
Das schönste an dem Ausbauhaus ist jedoch, dass dieses Konzept sehr frei gestaltbar ist. Zusammen mit dem Anbieter lassen sich die Konditionen ziemlich frei verhandeln. Böden verlegen ist kein Problem, aber das Fliesenlegen soll irgendwer anders machen? Für alles lässt sich, je nach Anbieter, eine Lösung finden. Doch warum genau sollten wir uns diesen Stress und Mehraufwand überhaupt antun?
Die Vorteile des Ausbauhauses
Mehr Arbeit, einfach um der Arbeit wegen, ist für die meisten Menschen kein erstrebenswerter Zustand. Es gibt jedoch eine ganze Menge ganz konkreter Ausbauhaus Vorteile, die über die reine Genugtuung an der eigenen Arbeit hinausgehen. Bei diesem Konzept entfallen nicht nur die Kosten für das Fremdpersonal, sondern es winken auch bessere Konditionen beim Kredit. Das liegt daran, dass Banken die selbst erbrachten Leistungen oftmals an das Eigenkapital anrechnen. Mehr Eigenkapital bedeutet meist einen besseren Zinssatz.
Es ist also nicht nur das wohlige Gefühl, sein Haus tatsächlich, zumindest zum Teil, selbst gebaut zu haben. Die finanziellen Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen und besonders diejenigen, die beim Hausbau keine unbegrenzten Geldmittel haben, können sich mit einem Ausbauhaus wahrscheinlicher das Traumhaus leisten als mit einem regulär schlüsselfertigen Bau.
Prinzipiell sollten auch immer die Vergünstigungen durch die staatliche Unterstützung im Rahmen der KfW-Förderung für Effizienzhäuser berücksichtigt werden. Denn ist das neue Eigenheim mit einem guten energetischen Gesamtkonzept ausgestattet, gibt es eine attraktive Förderung.
Mein persönlicher Eindruck
Prinzipiell bin ich ein großer Fan davon, die Dinge in Eigenregie zu erledigen. Mir macht das Spaß, ich kann meine Vorstellungen somit ziemlich genau realisieren und dass ich ein schrecklicher Mensch in Sachen Zusammenarbeit bin, trägt auch seinen Teil dazu bei.
Was mir bei dem Ausbauhaus-Konzept des Anbieters ProHaus ziemlich gut gefällt, ist die Unterteilung in fünf Leistungsstufen. Gesetzlich können sich Anbieter und Auftraggeber natürlich einigen, wie sie möchten. Wenn es dem Auftraggeber reicht, wenn da eine Latte aufs Gras geworfen wird, dann ist das halt so. Aber die Unterteilung in die fünf Klassen begeistert mich, da ich so ganz klar aussuchen kann was ich möchte. Zu viel Auswahl ist immer Mist, da wir dann niemals wissen, ob wir uns wirklich richtig entschieden haben.
Da diese Angebote nur im Konzept, jedoch nicht im Raum modular sind, wird die eigene Vorstellung vom Traumhaus nur noch von der Dicke des Geldbeutels und den Gesetzen der Physik eingeschränkt. Die Länge der Wände und andere räumliche Aspekte können individuell geplant werden. Wie solch ein Ausbauhaus am Ende aussehen kann, lässt sich in dieser Galerie betrachten.
Beitragsbild: Pixabay/MamaShaw